Wir erinnern uns, als Josh Homme “Villains” von Queens Of The Stone Age als Partyplatte deklarierte, aber besonders clever beim Tanzen wirken wollte. Partys, das wissen wir: die passieren automatisch oder gar nicht. In “Thinking Too Hard” und “I Never Listen When You Speak” macht Snyman alles außer Nachdenken: Die Hüften folgen dem Hintern, bis alles wackelt und nicht mehr damit aufhört – Snyman kennt sich mittlerweile aus damit. Seine vorübergehende Beteiligung bei Ruff Majik gipfelte in funky Stoner Rock, obwohl der Bandname eher an Rap mit Rechtschreibschwäche erinnerte, und nebenbei feilte er an einer Vielzahl von Bands und Projekten. Mit seiner zweiten Soloplatte “Hot Mess” hat sich der Johannesburger 2021 von allem freigemacht. Das Fundament: Stoner Pop und Psychrock. Der Rest: eine hitbepackte Wundertüte. Gemeinsam mit seiner Begleitband The Aviary erweitert Snyman seinen Hüftschwung nun um Schrullen, die sich erst reichlich schräg, dann aber wie das Natürlichste der Welt anfühlen. Das ist leichtfüßiger Pop für Leute, die Popmusik nicht leiden können. Zum Schluss folgt dann ein Psychotrip, fast zehn Minuten lang: “Pop Abortion”. Heißt: Irgendjemand muss Getränke von der Tanke holen. Snyman ist wahrscheinlich schon unterwegs. “Tausendsassa” nennt man solche Typen. Oder halt: Evert, du geiler Hund.