Every Time I Die
The Big Dirty
Text: Jan Schwarzkamp
Unbezahlbar, diese Spacken. Dank ihrer Hemmungslosigkeit haben sie sich im Kollegenkreis längst einen Namen gemacht. Die Brüder Buckley gelten jedenfalls als die versoffensten, unberechenbarsten Berserker, die sich in der modernen Metalgesellschaft auf die Bühne trauen. Gleichzeitig schafft es Sänger Keith, ungemein eigentümliche Texte mit erstaunlich breitem Vokabular zu ersinnen, während Bruder Jordan mathematische Riffarbeit beisteuert. Auf den drei Vorgängern war das zumindest so. Doch während zwischen dem ungeschlagenen zweiten Album “Hot Damn!” und dem dritten Streich “Gutter Phenomenon” die prozentualen Anteile von Mathcore und Schweinerock schon deutlich differieren, ist “The Big Dirty” nun die exakte Fortführung seines Vorgängers: Vollbart-Stadion-Hardcore-Glammetal total. Das macht die Sache nicht unbedingt spannender, aber dafür ist auf Every Time I Die absolut Verlass. Gnadenlose Grooves, grimmiges Geschrei, wirre Wendungen und Kettensägengitarren keilen sich zu jeder Sekunde um den Verstand. Da nickt der Kopf mit. Freiwillig. Besonders schön: Die Platte wird zum Ende hin immer besser. Mit “INRIhab” exerzieren die Wahnsinnigen sich durch das gesamte Repertoire aus Stadionrock und “Hot Damn!”-Brutalität, als i-Tüpfelchen darf sogar Alexisonfire-Samtstimme Dallas Green ein paar Melodien hinzufügen. Noch lassen wir diese Platte als großen Partyspaß durchgehen. Aber beim nächsten Mal muss sich die Bande ein wenig mehr einfallen lassen!
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