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    Ex Everything
    Slow Change Will Pull Us Apart

    VÖ: 10.11.2023 | Label: Neurot
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 370
    7 / 12
    Ex Everything - Slow Change Will Pull Us Apart

    Zwischen knüppelharter Abfahrt und Fehlalarm liegen manchmal nur wenige Akkorde und ein paar Effektpedale. Ex Everything kriegen beides hin, stolpern aber auch über die eigenen Ansprüche.

    Bei einem Stammbaum, der unter anderem auf Kowloon Walled City, Early Graves und Mercy Ties verweist, meint man, fast hören zu können, wie einem hier gleich was auf die Mappe gegeben wird, noch bevor man das Debütalbum des Quartetts aus der Bay Area auflegt. Man liegt damit zwar richtig, stellt aber schnell fest, dass man sich in der Mensa an den Stammtisch der ganz abgefuckten Mathe-AG gesetzt hat.

    Denn Ex Everything schreiben ihre Riffs zwar gleichermaßen mit Taschenrechner und Schlagring in der Hand, verströmen jedoch ein herrlich versifftes Gossenflair, das es schwer macht, zu diesem noneuklidischen Geprügel nicht von der Regalwand in die Couchgarnitur zu diven und das angesammelte Leergut einfach mal unkompliziert aus dem Fenster zu pfeffern.

    Wie es sich für eine anständige Mathcore-Band gehört, geht dem dezidiert ausgeklügelten Songwriting allerdings immer wieder die Luft aus. Was insofern kein Problem ist, wenn Gitarrist Jon Howell sich zur Rettung durch die Dischord-Geschichte zitiert und dissonante Noise-Kanten schichtet, nur um alles zum Einsturz zu bringen. Eine zwar einigermaßen auserzählte Taktik, an der sich zu bedienen sicher Freude macht, die jedoch erst live ihre ganze vertrackte Wucht entfalten dürfte. Schrankwand-Dive hin oder her.

    Das steckt drin: Fugazi, Mclusky, Racebannon