Exits To Freeways
Spilling Drinks. Spelling Names
Text: Nils Klein
Die musikalische Kategorisierung ist ja per se der natürliche Feind des Musikers. Muss man nicht neu thematisieren – no Labels, no Lies und so –, sie scheint allerdings für Exits To Freeways ernsthaft eine Spur schmerzhafter als für andere Bands zu sein. Das fängt beim Bandnamen schon an, in voller Länge baut der sich mit Exits To Freeways (Spread Like The Veins On The Back Of My Hand) zu ungeahnten Höhen auf. Mal schauen, wie die drei das aufs Merchandise gepresst bekommen wollen, vielleicht verkaufen die auch nur Bettlaken. Aber wir waren beim Beschreibungsversuch stehen geblieben, “Spilling Drinks. Spelling Names” allgemeinverständlich in Sprache zu fassen. Viele Haken, viele Breaks – viel Getöse. Welcher Irgendwas-Core/-Rock da gerade das Zepter in der Hand hat, das wechselt von Sekunde zu Sekunde – ein Ringelpiez aus Dissonanzen und Gitarren, den man erhält, würde man Fugazi, die Fixtures, Refused und At The Drive-In gleichzeitig im Proberaum spielen, während man fünf Gitarren stimmt. Das geregelte Chaos darf man zwischenzeitlich auch anstrengend finden, bis dann aus dem Krachmantel eine Melodie durchblitzt, und dann zückt man sein Notizbuch und schreibt sich den Satz hinein: “Memo an mich: Exits To Freeways (Spread Like The Veins On The Back Of My Hand) – merken!” Die Qualität ihrer EP haben sie erfolgreich bestätigt.