“Pendulum Swings” ist das Debütalbum von Expire, und obwohl die Band erst 2009 gegründet wurde, klingt sie wie die 90er in Hardcore: Immer voll auf die Zwölf, immer so traditionell und schmucklos wie möglich. Das ist lobenswert, aber oft auch langweilig, denn Expire arbeiten sich mit hörbarer Wut im Bauch an tausendmal gehörten Moshparts ab, die so auch von Madball stammen könnten. Einen Vorwurf kann man ihnen daraus eigentlich nicht machen: Der erdig-metallische Sound und die ehrliche Attitüde lassen erkennen, dass Expire nicht versuchen, sich Trends anzubiedern oder bewusst einen Stil zu kopieren. Klar ist aber, dass “Pendulum Swings” kaum von seinen Vorbildern aus den 90ern zu unterscheiden ist. Abwechslung im Mosh-Dickicht gibt es nur mit “Pills And A Promise”, das mit moderatem Suicidal Tendencies-Thrash auffällt. Das restliche Album zeigt dagegen minimale Variation, die sich auch in den Texten widerspiegelt: In “Just Fine” ist das Leben eine “fucking bitch”, und in Bark heißt es: “Ill never let you tie me down”. So weit, so vorhersehbar – und nicht mal Grund genug, um sich zu ärgern. “Pendulum Swings” ist dick produziert, und unnötigen Ballast sucht man vergebens. Damit kommt die Platte mal auf den Punkt und wirkt mal beliebig: die Platte bewegt sich also innerhalb eines so eng gesteckten Rahmens, dass Expire damit über den Status einer guten Lückenfüllerband bis zum nächsten Album der alten Helden nicht hinauskommen werden. Die gute Nachricht: Das wollen sie wahrscheinlich auch gar nicht.