Wenn Extrem-Metaller zuviel Progstoff hören, dabei aber das verquere Hitpotenzial einer Band wie Rush mitbringen, kann es ja gerade noch mal gut gehen mit der unheiligen Allianz aus Herz und Schwanz. Extol aus Norwegen versuchen sich schon seit 1998 an derlei Stilexperimenten und landen damit durchaus Treffer. Wer immer Anekdoten aus Schweden noch in guter Erinnerung hat, wird hier schnell artverwandte Strukturen entdecken: sehr präsentes Bassspiel, infernalische Klangcollagen statt stringenter Gitarrenarbeit, Midtempo-Schwerstrock mit dem Reiseziel Transzendentalbewusstsein,. Nur die Vocals – ständig pendelnd zwischen proggigem Dideldei und gebrülltem Einerlei – erinnern daran, dass Extol um jeden Preis auch weiterhin Todes-Metaller bleiben wollen. Das wirkt oft wie ein Klotz am Bein; ihre gekonnt inszenierte Schwebeteilchenmusik in “Pearl” oder “From The Everyday Mountain Top” kommt da wesentlich überzeugender daher. Anspruchsvoller Stoff, der seine Momente hat.
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Extol
VÖ: 21.06.2013