Die Verbindung Meat Puppets/Nirvana trägt auch knapp zehn Jahre nach gemeinsamer Tour und jenem legendären Unplugged-Auftritt noch hörbar Früchte: Curt Kirkwood und Krist Novoselic verabreden sich zu einer Jam-Session, Sublime-Drummer Bud Gaugh kommt dazu, man versteht sich prächtig, spielt ein paar Shows, und – zack – schon wird der erste Tonträger vom Stapel gelassen. Cobain-Jünger mit Hang zum Tritt aufs Fuzz-Pedal und Freunde des sublimen Reggae-Skapunks können allerdings gleich wieder von Bord gehen – Eyes Adrift sind endgültig raus aus dem Motoraufreiß-Alter. Leinen los: Zu “Sleight Of Hand” legt der Kutter mit Pauken und Trompeten, aber eher gemächlich ab. Weiter flussabwärts gerät man dann ab und an in etwas heftiger rockende Stromschnellen (“Alaska”, “Dottie Dawn & Julie Jewel”, “Telescope”), meistert diese aber souverän, um sich gleich danach wieder entspannt treiben zu lassen. Gaugh rührt unter Deck relaxt die Kessel, während Captain Krist`n`Curt das akustische Ruder übernimmt. Desöfteren passiert man herausragend malerische Song-Trauminseln (“What I Said”, “Solid”), endlos lange fünf Minuten passiert aber auch wenig bis überhaupt nichts (“Pyramids”), bevor die MS Eyes Adrift, untermalt vom ausufernden “Pasted”, hinterm Horizont verschwindet.