Auf dem Vorgänger “Transangelic Exodus” floh der Singer/Songwriter thematisch noch mit einem geliebten Engel vor einer fiktiven Regierung, die keine Engel duldet. Ein Jahr später setzt er auf ungeschönte Konfrontation. Songs wie “Calm Down Aka I Should Not Be Alone” oder “Rated R Crusaders” verlangen dem Hörer einiges ab, sie sind Furmans Interpretation von Punk und klingen tatsächlich wie eine schrille Version der Ramones. Überraschend ist dabei die unmittelbare, schluderige Umsetzung. Das folgende “Trauma” serviert statt Bierdusche noch mehr übersteuerte Fuzz-Gitarren und Gesang, der dem Gefühl dahinter nicht länger standzuhalten vermag und mehr als einmal hörbar unter der kernigen Rock-Inszenierung wegbricht. “Thermometer” und “My Teeth Hurt” verbreiten als Gegenpole trotzig gute Stimmung. Alles schwarz zu malen, ist nicht Furmans Art, lieber zieht er sich die tiefroten Lippen nach, wirft aus stahlblauen Augen einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und inszeniert sich in “I Wanna Be Your Girlfriend” als der große Romantiker, der sich schon 2012 auf “Day Of The Dog” zwischen die krachigeren Songs mogelte und der die Empfindsamkeit der frühen Bright Eyes mit pastell-farbenem 50s-Charme und kraftvollen Worten mischt: Honey, I know that I dont have the body you want in a girlfriend/ What I am working with is less than ideal/ But maybe, baby, its not all about what you thought that you wanted/ Its about the way I can make you feel.
weitere Platten
All Of Us Flames
VÖ: 26.08.2022
Transangelic Exodus
VÖ: 09.02.2018
Perpetual Motion People
VÖ: 03.07.2015
Day Of The Dog
VÖ: 07.10.2013
The Year Of No Returning
VÖ: 09.11.2012