Und das ist eigentlich schon das stärkste Qualitätssiegel, das man Laugh Now, Laugh Later verleihen kann. Face To Face haben in ihrer Auszeit aber auch rein gar nichts verlernt. Das Album bringt die komplette Bandbreite ihres Songwriting zusammen. Should Anything Go Wrong ist als Opener ein Statement – wo andernorts das Musical in den Punk Einzug gehalten hat, wird man hier auf 1, 2, 3 angezählt. Dazu Trever Keith, wie man ihn und seinen Gesang am liebsten hat: zwischen flehentlich und bissig. Mit Bassist Scott Shiflett (dem Bruder von Foo Fighter Chris), Gitarrist Chad Yaro und Schlagzeuger Danny Thompson haben Face To Face, bis auf den eh ständig wechselnden Drummer-Posten, das Line-up der Zeit zwischen Face To Face, Ignorance Is Bliss und Reactionary zusammen. Diese Alben plus das bislang unübertroffene Debüt bilden dann auch die Eckpunkte: ob mit mehr Pop-Appeal wie bei All For Nothing, ein Under The Wreckage mit seinem greasigen Social-D-Einfluss, die Bassline in Its Not All About You, ein Rocksong wie What You Came For – Face To Face schrauben die Zeitrechnung zurück auf Mitte der 90er Jahre und zollen so der Hochphase des Melody Punk Tribut. Ohne falsche Nostalgie. Ohne verkrampfte Zitate. Einziger Schwachpunkt der Platte ist wohl das mit seinem Ooh-Oooh-Ooooh-Singalong-Refrain etwas zu platte The Invisible Hand. Das allerdings bei 13 Songs – das ist keine Kritik, das ist ein bisschen Jammern auf hohem Niveau. Wenn sie jetzt noch die Deutschland-Tour etwas ausdehnen – es wäre grandios. Okay?
weitere Platten
No Way Out But Through
VÖ: 10.09.2021
Live In A Dive
VÖ: 18.10.2019
Hold Fast (Acoustic Sessions)
VÖ: 27.07.2018
Protection
VÖ: 04.03.2016
Three Chords And A Half Truth
VÖ: 06.04.2013
How To Ruin Everything
VÖ: 26.08.2002
Reactionary
VÖ: 25.09.2000
Ignorance Is Bliss
VÖ: 01.02.2000
Face To Face
VÖ: 09.09.1996
Big Choice
VÖ: 28.02.1995
Don't Turn Away
VÖ: 01.01.1900