Face Tomorrow sind deutlich von Bands wie Thursday und Boysetsfire geprägt, unternehmen andererseits aber auch Ausflüge in Richtung Muse und alte Radiohead.
Besonders der sehr abwechslungsreiche Gesang von Jelle Schrooten rückt die holländischen Newcomer in die Nähe der beiden letztgenannten Bands – hier finden sich in etlichen Melodien der Pathos und die große Geste der beiden britischen Ausnahmebands wieder. Und auch wenn deren Qualität hier (natürlich) nicht ganz erreicht wird – mit Songs wie “For Me” oder dem abschließenden, sich grandios steigernden “Equation Unequal” ist man schon auf dem richtigen Weg. Oft aber, und das macht den Reiz dieser Platte aus, findet man auch brachiale Parts in den eigentlich eher fragilen Songs, die soundtechnisch durchaus mit Thursday und deren Brüchigkeit vergleichbar sind, und die sich weit von der gängigen Rockproduktion entfernen. Der momentan recht beliebte Wechselgesang aus melodiösen Parts und purem Geschrei gibt auch “For Who You Are” die nötige Tiefe und dürfte der Band viele Freunde einbringen. Das sehr gelungene Artwork und die reflektiven, klugen Texte tun ihr Übriges und lassen hier eigentlich nur ein Urteil zu: gute Band.
weitere Platten
Face Tomorrow
VÖ: 25.03.2011
The Closer You Get
VÖ: 31.05.2004