Facs
Wish Defense

Neu im Kosmos von Facs: Bassistin Alianna Kalaba hat die Kündigung eingereicht und wurde von Jonathan Van Herik ersetzt, der wiederum Facs verlassen hatte, bevor 2018 die erste Platte der Band erschien. Er bereichert den pulsierenden Artrock mit Basslinien, die auch Peter Hook (Joy Division, New Order) einst gut in den Kram gepasst hätten. Wie seine Vorgängerin gibt er die unkaputtbare Leitplanke, damit Noah Leger (Schlagzeug) und Brian Case (Gitarre, Gesang) schön freidrehen können, letzterer wieder betont bedeutungsschwanger.
Ein Konzept gibt’s inmitten dieses hochdynamischen, furztrockenen Noiserocks auch: Blick in den Spiegel. Wer ist echt? Zufrieden mit dem Selbstbild? Und: Wer sind wir eigentlich? Klassisches Kunstmotiv, wenn man so will. Wunderschön trotzdem, wie die windschiefen Gitarren in “A Room”, “Talking Haunted” oder “Sometimes Only” alles geraderücken und doch auf den Kopf stellen.
Die Sache ist allerdings die: “Wish Defense” wird als das letzte Album in die Geschichte eingehen, an dem Steve Albini in seinen Electrical Audio Studios in Chicago als Toningenieur gearbeitet hat. Zwei Tage waren gebucht, am zweiten Tag stirbt Albini. Einen Tag später bringt Sanford Parker (Yob, Eyehategod) das Projekt zu Ende. John Congleton mixt die Platte nach Albinis Notizen. Ende. Irgendwie gespenstisch.
Das steckt drin: Die Nerven, Fugazi, Shellac
weitere Platten
Still Life In Decay (EP)
VÖ: 07.04.2023
Present Tense
VÖ: 21.05.2021