Wenn eine Band sich mit dem Plattentitel auf die Meta-Ebene bewegt und scheinbar über Pop reflektieren will, erwartet man ein wenig mehr, als hier eingelöst wird. Ihre Kulturkritik ist so zart wie ein After Eight, und Klagen über alte Freunde, die jetzt als “Fernsehredakteur” nur an “Quote, Geld und Macht” denken, lässt man zwar juvenilen Punkbands durchgehen. Aber doch keinen gestandenen Wahl-Wienern, die eine vollkommen unaufgeregte und federnde Popmusik spielen, die derlei Zuschussverlagslyrik nicht nötig hat. Viel schöner ist da “So viel Zeit”, eine wunderbare Ode an Langsamkeit, Faulheit und Zeitverschwendung, die in einer Gesellschaft, in der die Fülle des Terminkalenders das wahre Statussymbol ist, hinten rum trifft. Oder die Kohärenz von Form und Inhalt in “Ganz einfach” – einem simplen Rocksong mit Sprachsample zur “simplicity of rock’n’roll”, der textlich nur aus einer Zeile besteht. Dazwischen: ein wenig Bossa, Schlafzimmer, Astra Kid-Sterne-Toco-Rock ohne Lärm, ein Selig-Zitat und ein Hauch 80er-NDW-Element.