Far From Saints
Far From Saints
Unter den vielen britischen Bands, die in der zweiten Hälfte der 90er vom Britpop-Boom profitierten, klangen die Stereophonics aus Wales am amerikanischsten. Was an den Songs lag, die stark von College- und Alternative-Rock beeinflusst waren, vor allem aber an Bandchef Kelly Jones und seinem heiseren Gesang, in dem mehr Grunge als Britpop steckte.
In Deutschland bekommt man es leider kaum mit, aber die Stereophonics gibt es nach wie vor, ihre Alben erreichen zuverlässig Rang eins der britischen Charts. Mit seiner neuen Band Far From Saints erfüllt sich Jones nun den Wunsch einer echten Americana-Platte. Mit dabei sind Patty Lynn und Dwight Baker aus Austin, Texas, die zusammen das Alt.-Country-Duo The Wind + The Wave bilden und zuletzt bei einer Solotour von Jones im Vorprogramm aufgetreten waren.
Gemeinsam pendeln sich die drei Protagonisten unter dem Namen Far From Saints zwischen Americana-Balladen und Bluesrock ein, wobei diese schwereren Songs zu sauber produziert und zu überraschungsarm konzipiert sind, um echte Wirkung zu erzielen. Deutlich stärker sind die halbakustischen Songs: Bei “Screaming Hallelujah” zeigt sich der größte Trumpf des Projekts, die Stimmen von Lynn und Jones suchen und finden sich, um sich am Ende wieder voneinander zu entfernen – eine nachdenkliche Beziehungsgeschichte, erzählt anhand eines Gesangsarrangements.
Das steckt drin: The Dead Weather, Mumford & Sons, Robert Plant & Alison Krauss