2004, irgendwo in einem scheißlangweiligen Kaff im Süden der USA: Sechs Heranwachsende verbindet – neben einem sonnigen Gemüt und der Abscheu gegenüber grauem Alltag – die Liebe zu treibend-eingängiger Gitarrenmusik. Eine Band wird gegründet. Schlimm nur, dass in der ansässigen Szene ansonsten nur miesepetrige Metal- und Hardcore-Kapellen Krach schlagen. Keiner will die Powerpopper ernst, geschweige denn mit auf Tour nehmen. Machen wirs halt alleine, denken die sich und spielen drauflos. Bis irgendwann das Telefon klingelt… So ähnlich darf man sich die Anfangstage von Farewell vorstellen. Am Apparat war Brett Gurewitz, der die Band später für sein Label signte. Gute Idee, denn: Farewells Debüt kommt mit ebensoviel juveniler Unbekümmertheit und gleichzeitigem Harmonieverständnis daher, wie man es von erfolgreichen Acts wie Fall Out Boy oder den All-American Rejects kennt. Der leichtherzig daherfiepende Keyboard-Sound ruft Erinnerungen an die Get Up Kids zu Something To Write Home About-Zeiten wach und verleiht den ohnehin zuckrigen Songs weiteren Klebe-Faktor. Gegenwehr: sinnlos. Ein Höhepunkt ist Sing, Baby, das im Polka-Kostüm torkelnd ans Zirkuszelt herantanzt, um im Refrain mit zweifachem Salto und Zahnpasta-Lächeln in der Manege zu landen. Entertainer-Qualitäten kann man diesen Jungs wahrlich nicht absprechen. Nicht schlecht, für den Anfang.