Fat Dog
Woof
Männer die Cowboyhüte tragen und niedliche Chihuahuas, die noch kleinere Cowboyhüte tragen – wenn Fat Dog bei der Arbeit an ihrem ersten Album eine Sache nicht im Sinn hatten, dann mit Karacho auf die Spaßbremse zu treten.
Zum Auftakt von “Woof.” lassen sie zu rumpeligem EDM den Punk raushängen (“Vigilante”), während Frontmann Joe Love sich im dreckig-verzerrten “King Of The Slugs” zu Saxofon und Klarinette zum Anführer einer in Vaseline getränkten Kriechtierkolonie krönen lässt. Weil schon The Prodigy wussten, wer Freund und wer Feind ist (“The Night Is My Friend”, “The Day Is My Enemy”), tun es Fat Dog ihren ravenden Brüdern im Geiste gleich: In “Running” machen sie den Tag zur Nacht, peitschen einen zu oszillierenden Synthies und Violinen-Begleitung auf den Dancefloor. Mit einer Bissigkeit, wie man sie von den Viagra Boys (“Welfare Jazz”) oder den frühen Underworld (“Change The Weather”) kennt.
Wahnwitz und Größenwahn muss man sich allerdings leisten können, aber Fat Dog besitzen diese Qualität. Großartig orchestriert, schubsen sie das Elektronik-Duo um Karl Hyde mit “I Am The King” vom Thron und betreiben einen Mitmachkult um die eigene Person, für den man nach “Woof.” gerne das Beitrittsformular ausfüllt.
Das steckt drin: The Prodigy, Underworld, Viagra Boys