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    Fatherson
    I Am An Island

    VÖ: 20.02.2015
    Text:
    5 / 12
    Fatherson - I Am An Island

    Nicht so hoch wie Dallas Green, nicht so mutig wie Andy Hull, aber immerhin schön schottisch. Fatherson empfehlen sich als Grippevertretung für Frightened Rabbit.

    Das krasseste Tourfoto, das die drei Glasgower je ins Netz gestellt haben, zeigt Gitarrist und Sänger Ross Leighton, der mit einer halben Brezel am Ohr vor dem Berliner Reichstagsgebäude in der Sonne steht und Telefonieren spielt. Fatherson sind brave Humoriker mit ordentlichen Bärten und Ernährungsgewohnheiten, die einem im Ausland auch mal zu viel Natrium erlauben. Vielleicht waren sie in Kilmarnock (46.000 Einwohner, Biffy Clyro, Johnny Walker, Eichhörnchen im Wappen des Fußballvereins), woher sie eigentlich stammen, im Schulchor, das würde immerhin die schönen Harmonien erklären, mit denen sie ihren Indierock verzieren. Vielleicht haben sie auch nur in Leightons Kinderzimmer gesessen und schüchterne Briefe an die City-And-Colour-Fanclub-Zentrale geschrieben. Manchmal versucht Leighton, es dem vorbildlichen Falsett gleichzutun, meist bleibt er aber nur knapp über Normalnull, während die Rhythmusgruppe hinter ihm den Songs einen dieser Durchschnittsbeats verpasst, zu denen man in Entwicklungsstädten immer noch spitze Schuhe und Streifenshirts trägt. Stellenweise wird es drei Akkorde lang heavy – wären in solchen Momenten Manchester Orchestra zugegen, könnten sie Fatherson die ordentlichen Strukturen und Melodien abnehmen und zu echtem Rock machen, stattdessen weint nur ein erschrockenes Cello. Wenn Fatherson eine Insel sind, dann ungefähr das Mittlere Werdli; die Hauptinsel bleiben natürlich Frightened Rabbit, und wenn die mal voll ist, schwappt bestimmt auch irgendwann was rüber.

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