Es ist ein lustiger Zufall, dass Genexus fast zeitgleich mit “Terminator: Genisys” erscheint, denn neben dem ähnlichen Titel gibt es weitere Parallelen: Beide Projekte hatten ihren Zenit zu Beginn der 90er, als ein CGI-Terminator aus Flüssigmetall ebenso für offene Münder sorgte, wie die Maschinengewehr-Doublebassattacken des damaligen Fear-Factory-Drummers Raimond Herrera. Das Verhältnis von Mensch zu Maschine war in beiden Fällen das große Thema, und Fear Factory wirkten damals wie eine Band aus der Zukunft, Musik-gewordene Science Fiction, kalt, unerbittlich. 20 Jahre nach dem Durchbruchsalbum “Demanufacture” sind die Stilmittel der Angstfabrik noch immer die gleichen, nur wirken die kunstvoll programmierten Schlagzeugsalven in Zeiten von Djent nicht mehr beeindruckend und die Biomechanik-Wortspiele in den Titeln nur noch ermüdend. Fear Factory sind von der Zukunft, die sie selber beschrieben haben, überholt worden, ihre Songs mit den vorhersehbaren Wechseln aus Gebrüll und melodischem Klargesang wirken wie am Reißbrett konzipiert und sind kaum voneinander abgrenzbar. Wie bei vielen Bands, die sich mehr über ein Soundbild als über Songwriting definieren, war hier schon früh alles gesagt. Lediglich der konsequent elektronische, etwas an neuere Linkin Park erinnernde Abschlusstrack “Expiration Date” lässt kurz aufhorchen. Und während der neue “Terminator”-Film Nostalgiker zumindest mit etwas Humor und Selbstironie bei der Stange hält, gibt es hier selbst für alte Fans keinen Kaufgrund.
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