Was die Briten 2014 auf ihrem dritten Album “The Sorrow And The Sound” anboten, hatte zwar größtenteils Hand und Fuß. Nur wussten sie nicht so recht, in welche Richtung sie damit laufen wollten, wodurch die Platte den Charme einer Compilation hatte. “The Silence” hat oberflächlich betrachtet dasselbe Problem, letztlich aber den fetteren Sound und die besseren Songs. Besonders die Kombination aus bulldozernden Southern-Metal-Riffs und Lee Tobins angepisster Schreistimme wird dank der druckvollen Produktion einfach nicht langweilig. “Nerve Of A Sinister Killer”, “Featherweight” und “All Work And No Play Makes Jack A Dull Boy” – allesamt bis ans Maximum aufgepumpte Etüden in verzerrter Brachialität – profitieren davon ungemein. Dass der Sänger zusätzlich mit einem angenehm unweinerlichen Klargesang gesegnet ist, sorgt für weitere Highlights, selbst wenn Feed The Rhino beim Songwriting gern von Hölzchen auf Stöckchen kommen: “Heedless” etwa vereint die Aggression von Rage Against The Machine, den Druck von Down und einen weit ausholenden Alternative-Refrain zu einem bemerkenswert schlüssigen und groovigen Ganzen. “Losing Ground” ist ebenfalls gelungen, klingt aber wiederum wie eine extrovertiertere Version von A Perfect Circle mit Stadion-Ambitionen. All over the place, wie es in der Landessprache der Band heißen würde, sind Feed The Rhino also immer noch – aber auf dem besten Weg, daraus einen Standortvorteil zu machen.
weitere Platten
The Sorrow And The Sound
VÖ: 16.06.2014
The Burning Sons
VÖ: 20.07.2012