Frauen am Strand sind problematisch. Dido und die neue weibliche Durchschnittsfront haben einiges kaputt gemacht. Nun kommt Feist und baut Sandburgen auf den Trümmern. Mit anschmiegsamer Stimme und einem Augenzwinkern bewaffnet, schenkt sie uns luftige Lieder übers Leben. Die Gitarre, das Piano, die Stimme – Feist hat ein bisschen von Bebel Gilberto, Nelly Furtado, Beth Gibbons, Norah Jones, Tori Amos und von Sade, denn es geht kaum smoother als in der Single “One Evening”. Dass zuckersüß, nett und unverbindlich (“Secret Heart”) aber nicht immer belanglos heißen muss, beweisen Bluesnummern wie “Let It Die” und das nur mit Bongos und Bass verdunkelte “When I Was A Young Girl”. In erster Linie jedoch ist Feist betörend. Spätestens wenn sie in “Tout Doucement” auch noch anfängt, beschwingt auf Französisch zu singen, zerfließen stählerne Männerherzen wie der Terminator im Schmelzwerk. Da kann man sich getrost den englischen Kollegen von ‘The Face’ anschließen: “Wenn Menschen diese Platte anstatt Didos kaufen würden, wäre die Welt ein besserer Ort.”
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