Ein Punkrock-Zweitligist will unbedingt aufsteigen. Dabei ist jedes Mittel bis zum Sportartwechsel recht – nützen tut jedoch alles nichts.
Fenix*TX hießen mal River Fenix, doch Namensrechte sterben scheinbar nicht auf dem Treppenaufgang zum Viper Room. Also lautete die Aufgabe `zweite Wahl` für das texanische Quartett, und das kann man durchaus symptomatisch verstehen: Denn nicht nur der neue Name ist hier leidlich originell. Gestartet beim Talentschmied `Drive Thru`, haben Feinix*TX nach diversen Querelen fünf lange Jahre für ihr zweites Album gebraucht. Inzwischen sind jedoch einige Züge durch Punkrock City gebraust, was die Sache für eine Band, die schon zu ihren Anfangstagen eher B-Klasse war, nicht gerade leichter macht. Ein Nachmittagsslot auf der Warped-Tour, das Vorprogramm von Blink 182 – mehr war nicht drin. Was ja okay und für viele Bands vollkommen ausreichend ist, doch Fenix*TX wollen eben mehr. Die Ambitionen, mit den Großen mitzuspielen, merkt man auf “Lechuza” jeder Note an, und so verpasste Jerry Finn einer kleinen Band einen großen Sound, der oberflächlich auch wirklich gut klingt: Foo meets Lit meets Blink meets Play It Safe. The stuff that radio hits are made off – denkt man zumindest anfangs. Leise im Hintergrund gedudelt, nervt “Lechuza” in der Tat kein bisschen und regt in der ein oder anderen schwachen Minute vielleicht sogar zum Mitwippen oder -pfeifen an. Wie wenig Substanz diese Platte allerdings wirklich hat, offenbart sich erst, wenn man genauer hinhört. Konfektionierter All American Rock von der Stange, der keine musikalische Position bezieht, um möglichst viele Leute einzusammeln. Und das schlimmste: Die Band scheint sich selbst zutiefst unwohl zu fühlen und klingt so gelangweilt und satt, wie beispielsweise selbst Offspring es nie waren – und die hätten immerhin noch allen Anlass dazu gehabt…