Wie der Titel schon sagt: Ferris reflektiert und versteht HipHop als Ausdrucksform, die ihm hilft, klarzukommen. Ob der Titelsong, die erste Single “Zur Erinnerung” oder “Einzelkämpfer” – hier gibt es wenig Schein, wenig Schimmer, und selbst die große Fresse wird verwendet, um wichtige und wahre Dinge zu sagen. Mit DJ Thomilla, Stylewarz, Tobi Tobsen und Tropf hat Ferris sich die Creme der deutschen Produzentenriege eingeladen und croont hier in bester Asi-Manier über fette, aber nie klinische Instrumentals. Das nicht alles Gold ist, was hier aufgeputzt umherstolziert, dürfte klar sein. Die Rückkehr der Bonzenbros. in “Feieralarm” beispielsweise ist auch mit dem Hintergedanken, dass das natürlich (hoffentlich) nicht ernst gemeint ist, kaum zu ertragen. Dafür gibt es aber auch echte Highlights wie “Popstarz”, das mit Flammenwerfer gegen Jeanette Biedermann und Fernsehpopsternchen vorgeht und dabei natürlich aus lauter Cheap Shots besteht. Und wenn Ferris auch eigentlich nicht um Credibility kämpfen muss – vielleicht ist dieser Song eine Entschuldigung für das unsägliche Feature bei Vanessa S., das normalen Menschen in den letzten Wochen wohl häufiger den Magen umgedreht hat. “Fick Dich” dürfte jedem Musiker aus der Seele sprechen, der seine Seele und sein Herzblut in seine Songs fließen lässt. “Zur Erinnerung” ist angenehm unpeinlich und trotzdem sehr real. Vollkommen anders als die grandiose neue Beginner-Platte, aber trotzdem gut.
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