Man könnte Ex-Letlive-Sänger Jason Butler, dem ehemaligen The Chariot-Gitarristen Stephen Harrison und Schlagzeuger Aric Improta vorwerfen, sie würden es dabei mit dem Konzept übertreiben. Die Dreien in ihrem Namen stehen für “Community”, “Charity” und “Change”, das Merch ziert ein Kätzchen statt eines Black Panthers und sowieso sieht man sich als Bewegung, ansteckend wie ein Fieber. Bedenkt man aber, dass in den USA gerade gar nichts geht, weil ihr Präsident sich wie ein kleines Kind verhält, wirken solche Ansätze gar nicht so absurd. Ganz bewusst scheint dem Trio und seinem Produzenten John Feldmann zu sein, dass so etwas nur aufgehen kann, wenn die Musik in der Breite anschlussfähig ist. Daher beschränkt sich sein Debüt nicht auf Rage Against The Machine-Verehrung, wie “Burn It” nahelegt, sondern bedient sich auch großzügig bei Pop und R’n’B. Das führt zu unerhörten Ohrwürmern wie “Prey For Me”, von Sub-Bässen getriebenen Eskalationen wie “Out Of Control” und einem ganz großen Linkin Park-Refrain in “Inglewood”. Hier schildert Butler, Sohn einer Schottin und eines Afroamerikaners, sein Aufwachsen inmitten sozialer Konflikte, die bis heute anhalten: “You watched the news/ I lived in it”. Dass er sich inhaltlich auf derartige Parolen verlässt, liegt in der Natur der Sache – Wut lässt sich eben nicht immer intellektualisieren. Vor allem ist es die unbändige Energie von Fever333, die dafür sorgt, dass das Ganze funktioniert und richtig Spaß macht, wenn man über die vorhandenen Fallstricke hinwegsieht.