Sie zeigen, dass der Besetzungswechsel der Band weniger geschadet hat, als zu befürchten war. So innovativ wie Mitte des vergangenen Jahrzehnts klingt Fews‘ Mischung aus Post-Punk, Shoegaze und Indierock 2020 nicht mehr, was vor allem zwei Ursachen hat. Zum einen gibt es mittlerweile eine Fülle von Bands, die sich diesem Stil mehr oder weniger verschrieben haben. Zum anderen sind die vier Songs auf “Dog” deutlich kompakter arrangiert und verlieren sich kaum noch in Krautrock- oder Psychedelic-Spielereien, die “Means” (2016) und “Into Red” (2019) noch inhärent waren. Diese Einfachheit steht Fews Sound ausgesprochen gut. Der Opener “Charm” und die Single “Heaven” sind kleine Post-Punk-Hymnen, die mit ihren von Synthesizern getragenen Melodien und Gitarrist Frederick Rundquists Gesang angenehm zwischen Pop und Düsternis pendeln. Im anschließenden “Ruler” reduzieren Fews die Synthie-Anteile deutlich und greifen stattdessen auf Surf-Punk-Elemente zurück, wodurch der Song gegenüber den anderen Stücken leicht heraussticht, ihnen qualitativ aber in nichts nachsteht. Mit “Shake The Ear” schließt “Dog” zugleich mit dem poppigsten Stück der EP, dem bei aller Eingängigkeit und Melodiösität ein wenig mehr Spannung gut getan hätte. Nichtsdestotrotz ist “Dog” ein starkes Quasi-Comeback von Fews, das Lust aufs dritte Album macht.