Fidget
Celebrate Another Day Living
Text: Sascha Krüger
Sie haben diverse arrivierte Newcomer-Wettbewerbe gewonnen, kamen in den Genuss des ‘Jägermeister Band Supports’ und gehören mithin – zumindest in den Augen von Business-erfahrenen Talent-Tunern – zum hoffnungsvollen deutschen Alternative-Nachwuchs. Und durchaus: Für ein Debüt, und ein deutsches noch obendrein, rockt und bratzt und groovt und schiebt es sehr ordentlich. Die Songs sind wohlüberlegt, abwechslungsreich strukturiert und professionell in eine harte, aber nicht zu verstörende Klangszenerie gebettet. Die Instrumentierung ist solide bis gut und ihre unkonventionelle Vokal-Doppelspitze – ein Kerl für den Chester Bennington-verwandten Gesang, ein toughes Mädel für die harten Rap-Parts – tun ein Übriges, um aus Fidget mehr zu machen als all die anderen unzähligen New-Metal-Alternative-Rock-Mosh-Core-Screamo-Bands, die an der Suche nach ihrer eigenen Nische verzweifeln. Sicher, auch bei ihnen denkt man häufig an offensichtliche Parallelen – nur dass diese erfrischend weit auseinander liegen: Wenn zum Beispiel Tom, der Sänger, nach Mike Patton, Darline, die Kreischbiene, nach Sandra Nasic, und die Band als Ganzes nach Incubus und Uncle Ho gleichzeitig klingen, ist das erst mal was, das es so noch nicht gegeben hat. Das mit der Nische hat also geklappt. Nur: Warum hat es eine solche vorher noch nie gegeben? Weil keiner drauf kam? Oder weil die, die drauf kamen, schnell feststellten, dass sich die Fans der zuvor genannten Künstler ohnehin nur schwerlich unter einen Hut bringen lassen?
weitere Platten
Ashes & Dust
VÖ: 14.03.2008
The Merciless Beauty
VÖ: 21.02.2005