Das Debüt “Shake A Mountain” war ein Kursbuch in Sachen Indierock. Erstaunlich, wie routiniert die Band aus Dänemark damals die gesamte Schrammel-Sozialisation zwischen Pixies und Posies, Dinosaur Jr und Lemonheads auf einem Album konzentriert hatte. Den Figurines war klar, dass dieser Ansatz bei der zweiten Platte nicht ausreichen würde. Und so machten sie sich im Vorfeld einige Gedanken zum Aufbau von “Skeleton” und haben alles richtig gemacht: Das Album hat Hügel und Seen, Straßen und Wege, Häuser und Hütten – und doch ist es eine Landschaft. Beim Auftakt “Race You” klingen Piano und Streicher statt der so geliebten Schrammel-Gitarren, doch die brüchig-beschwingte Stimme von Christian Hjelms verlinkt direkt zum Debüt (oder wahlweise zu Modest Mouse). Spätere Songs wie das exzellente “Silver Ponds” machen Spaß, weil die Melodien auf Wege führen, die andere Bands gar nicht kennen; “Rivalry” – mit gut fünf Minuten etwas zu lang kalkuliert – arbeitet mit Wilson-Harmonien und klingt dementsprechend entspannt. Auch lockerer Country-Twang und beschwingter Powerpop kommen vor, doch nichts bringt die Platte aus der Fassung; schließlich schwebt über allem der gute alte Indierock-Trick: Der Bassist spielt konstant nur den drittpassendsten Ton, der Drummer wechselt beim Refrain auf die Becken und zieht das Tempo an, die Gitarre erhöht die Schrammel-Intensität. Klingt formelhaft, ist aber lebendig, weil einfach gut gemacht.