Filibuster
New Ruler & The King

Inzwischen hat man sich ja (je nach Toleranzgrenze) mehr oder weniger daran gewöhnt, daß der gute alte Gevatter Ska von diversen Bands in die unterschiedlichsten Richtungen gecrossovert wird. Was allerdings die Filibuster von der amerikanischen Westküste in dieser Hinsicht bieten, schlägt jedem schwarz-weiß karierten Faß den Boden aus: Von traditionellem Rocksteady über Soul bis hin zu HipHop und Funk wird hier so ziemlich alles zu einer schweißtreibenden Mixtur zusammengepanscht, was nicht rechtzeitig auf die Bäume kommt. Das liest sich schlimmer, als es sich letztendlich anhört, da die Band nicht nur ihr Handwerk versteht, sondern sich auch ehrfurchtsvoll und durchaus gekonnt vor einigen Altmeistern des Metiers (Justin Hinds, Ethopians) zu verbeugen weiß. Wegen dieser beiden Tracks werden Ska-Puristen zwar nicht gleich den nächsten Plattenladen überfallen, wer allerdings ein bis zwei offene Ohren für Wildereien in skafremden Gefilden frei hat, kann sich hier eine Stunde lang gute Laune verschaffen.