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    Final
    3

    VÖ: 03.03.2006 | Label: Neurot Recordings/ Cargo
    Text: Jan Bauckhorn
    9 / 12

    Zwei Stunden in einem stillgelegten U-Bahn-Tunnel. Zusammengekauert in einem verketteten Schrankkoffer. Muss nicht unbedingt das Schlechteste sein.

    Wer Herausforderungen schätzt, ist bei Neurot-Releases prinzipiell gut aufgehoben, aber was der umtriebige Justin Broadrick (Napalm Death, Jesu, Godflesh, Techno Animal) hier als Doppeldosis auf zwei CDs an Aufnahmen seines Langzeitprojektes Final vereint, gereicht empfindsameren Zeitgenossen als akustisches Equivalent zur operativen Entnahme der Serotonin-produzierenden Drüsen. Geschwärzte, in den Sessel drückende Klänge zwischen Subbass-Drone, sphärischem Oszillator-Gesäge und halluzinogenen Rückwärtsschleifen. File under: Uneasy Ambient for Opium-Chillouts. Dabei gelingt Broadrick das Kunststück, auf ganzer Linie zu überzeugen; über die volle Distanz durch subtile Abwechslung, wohldosierte Stimmungswechsel (gerade das wunderschöne “Trees” im letzten, ohnehin sehr zugänglichen letzten Viertel der Installation überrascht) und minimale Dynamik zu fesseln. Sicher ist “3” kein Album für jeden Tag, aber eines, das man nicht so bald vergessen wird. Wenn es einem gelingt, sich aus diesem verdammten Schrankkoffer zu befreien.