Damit ist das Quartett derzeit in guter Gesellschaft: Die Genre-Ziehväter The Get Up Kids haben mit der neuen EP “Kicker” gerade erst den Back-to-basics-Sound zurückgebracht, und Finding Harbours scheinen sich davon einiges abgeschaut zu haben. Die fünf Stücke auf “From Spring To Fall” strotzen vor starken Lead-Melodien der Gitarren, melodischem Gesang, der in besonders emotionalen Momenten anfängt zu kratzen, und zappeligem Schlagzeugspiel, das immer wieder richtig Fahrt aufnimmt. Dass die Band dabei nie formelhaft oder vorhersehbar klingt, ist ihrem fantastischen Zusammenspiel geschuldet: Wenn die Gitarre sich im Opener “The King Is Dead, Long Live The King” in ein vertracktes Arpeggio-Zwischenspiel stürzt, ist das Schlagzeug mit vergleichsweise geradlinigen Beats als Fundament zur Stelle. Auf dem Titeltrack hingegen tänzelt es lockerer und überlässt es den harmonierenden Bass- und Gitarrenmelodien, dafür zu sorgen, dass alle gemeinsam den Song in die gleiche Richtung steuern. Finding Harbours Geheimwaffe aber ist der Gesang: Niemals ganz perfekt und dadurch auch nie zu glatt, schafft er einen angenehmen Gegenpol zu den strammen Instrumentierungen und gibt den Songs mit einer rohen, kantigen Note den groben Schliff.