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    Finger Eleven
    Life Turns Electric

    VÖ: 05.11.2010 | Label: Wind-Up/EMI
    Text:
    6 / 12

    Es ist eine Kunst, den vielfach gefledderten Arena-Rock mit neuer Energie zu versorgen. Finger Eleven wissen zumindest, wo die Rohstoffe dafür vergraben liegen.

    Life Turns Electric imitiert den alten Glamrock im modernen Sound ähnlich charmant wie Nicke Andersson kürzlich mit Imperial State Electric. Wo Andersson bei der reinen Lehre aus derben Hooks, singenden Gitarren und ohrfeigenden Schlagzeugbeats bleibt, hört man Finger Eleven ihre Leidenschaft für nordamerikanisches Hardrock-Pathos an – zumindest die verträgliche kanadische Variante davon. Stockholm und Ontario verbindet, dass beide Seiten keine Angst vor einfachen Melodien haben.

    Wann immer ein Song ins Plätschern gerät, haben Finger Eleven das richtige Pflaster zur Hand. Da gibt es dann eine überraschende tonale Wendung. Einen stillen Moment im ansonsten krachigen Alternative Rock. Oder Gitarrensoli aus Zeiten, in denen die das Highlight eines Rocksongs waren. In Whatever Doesn’t Kill Me kann das auch mal länger dauern, in Pieces Fit und Living In A Dream bastelt die Band bunte Intros im Stil von T. Rex daraus. Wenn ein Riff von der Stange zum Einsatz kommt, versehen es Finger Eleven zumindest mit einem anderen Sound. Famous Last Words wird von einem drückenden Basslauf nach vorne getragen, der mit dem gleichen Understatement arbeitet wie Peter „Nelson“ Nice von New Model Army. Eine weitere Stärke der Kanadier ist ihr Gesang.

    Wenn Scott Anderson nicht Richtung Seattle veddert, verziert er seine Gesangslinien mit mehrstimmigen Backings. Könnten Finger Eleven das auch auf Arena-Bühnen reproduzieren, wäre es eine runde Sache. Aber hierzulande würde man sie ja nicht mal in der Grotenburg-Kampfbahn spielen lassen.

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    dto.

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