Etwas Mystisches, schwer Definierbares hatte die Musik von Fink auch früher. Es mag an seiner Herkunft Bristol liegen und der damit verbundenen Sozialisation durch den TripHop der 90er; es mag mit dem schlechten Wetter zu tun haben, das man dort oft findet; oder mit Finks Reisen zu schrägen Orten und seinen offenen Augen für die Welt. Mit jenen saugt er auf, verarbeitet und verdichtet. Und spuckt sodann Songs aus, die textlich ziemlich unmittelbar das moderne Leben zwischen Liebe, Leidenschaft, Glücksmomenten und den Notwendigkeiten des Alltags illustrieren, die aber klanglich eben zwischen den Stühlen aus Folk, Americana, Indie und einer seltsam spacigen Grundstimmung hängen. Seine Songs klingen oftmals eher nach US-Wüste als nach UK-Küste, atmen viel Räumlichkeit und werden durch schwebende, immaterielle Sounds noch zusätzlich der Welt entrückt – Perfect Darkness eben. Demgegenüber steht der Gesang: Er ist unmittelbar am Ohr, kraxelt förmlich hinein und setzt sich in seiner Dringlichkeit ins Zentrum des Kopfes. Was gar nicht so sehr an Finks dichter Stimme liegt, die zwischen Sehnsucht und Hoffnung, Desillusion und verhaltener Freude simmert, sondern vielmehr an seiner Unmittelbarkeit, mit der er seine aufrichtig lyrischen Zeilen singt. Damit stehen Stimme und Gitarre in einem aufregenden Kontrast zu der verschrobenen, weitschweifigen Instrumentierung der Songs. Sicher nur ein Weg, eine leise, fast devote Platte zwingend und dicht zu gestalten. Gleichwohl einer der besten Wege, die man in der letzten Zeit hörte.
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