Die Szene-Postillen überschlugen sich schon zu der Veröffentlichung von Finns Debüt “Expose Yourself To Lower Education”, sah man hier doch eine adäquate deutsche Entsprechung zu den offenen Arrangement-Ansätzen solcher Ausnahme-Musiker wie Sigur Rós, Jim ORourke oder Radiohead. Für sein zweites Album gilt das mehr denn je: Es ist beherzt offen in den Bezügen, gleichzeitig aber in einem kontinuierlichen Fluss aus unendlich dicht ineinander verwobenen Instrumenten wie Cello, Orgel, plinkernden Gitarren, leisen Bläsern und unidentifizierbaren Klangflächen. Zusammengehalten wird all das durch dezente Beats wie aus Consoles Konsole, und über allem thront die transzendentale Stimme Patrick Zimmers, dem Mann hinter Finn. Selbst wenn es wenig Greifbares gibt (selbst die mäandernden Melodien wirken wie in Watte verpackt), bleibt diese Platte höchst konkret. Denn Finn weiß: Keine schöne und vor allem intensiv wirkende Musik ohne das nötige Quäntchen Pop. Ein Album, das man genauso gern an der Seite der Liebsten in sonnendurchfluteten Grünoasen hört wie ganz allein und sturzbetrunken morgens um fünf kurz vor dem Wegnicken. Denn es bietet – je nach persönlicher Stimmung – beides: intonierte Liebe und Nähe eines Frischverliebten, aber auch die todtraurige Melancholie des allein Zurückgebliebenen nach einer schmerzvollen Trennung. Oder, mit einfachen Worten: wunderschön, und zwar immer.
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The Best Low-Priced Heartbreakers You Can Own
VÖ: 05.09.2008