Finom
Not God
Es gibt nur wenige Momente in diesen neun Songs, in denen nur eine der beiden Stimmen des Duos zu hören ist. Die meiste Zeit bewegen sie sich in perfekter Harmonie durch Songs wie Haircut. Der verbindet Kraut-Motorik mit Slacker-Lyrics und einem Humor, der im zweiten Song “Dirt” tiefer Melancholie weicht. Bei “Dirt” kann man sich allerdings denken, dass Wilco-Frontmann Jeff Tweedy, dessen Sohn Spencer bei Finom Schlagzeug spielt, bei der Produktion von “Not God” seine Finger im Spiel hatte.
Songs wie das überragende “Hungry” weisen aber stärker darauf hin, dass Finom The B52’s ebenso verinnerlicht haben wie ESG und LCD Soundsystem. Ob sie sich aber für ihre folkige oder ihre post-punkige Seite entscheiden, jeden einzelnen ihrer Songs verzieren Finom mit einer Gesangsmelodie, die unmittelbar zum Mitsingen animiert, hätte man nicht Angst davor, die Harmonie der beiden zu stören. Dass Cunningham und Stewart aber Noise nicht fremd ist, zeigen sie im erwähnten “Hungry”, das sich über die gesamte Länge steigert, bis es in eine wüste Lärmattacke mündet.
“Not God” ist ein steter Wechsel zwischen Vorwärtsdrängen und Innehalten und für das Duo, das seinen ursprünglichen Namen Ohmme aus rechtlichen Gründen ablegen musste, ein enormer Schritt nach vorne. So konsistent und zugleich auf die eigene Essenz reduziert klangen Finom bislang nicht.
Das steckt drin: ESG, PJ Harvey, Qui