Fir Cone Children
Jig Of Glee

“Furry ball on the ground/ I’m counting: 3, 2, 1, let’s go!/ Your flashing eyes a thunderstorm/ I love you like you are/ You are my animal”, lässt Donat im Eröffnungsstück “You Are My Animal” verlauten. Zum Auftakt befördern Fir Cone Children einen zu jangeligen Gitarrenriffs in eine Welt aus possierlichen Haus- und Kuscheltieren, die in ihrer Funktion als Seelentrostspender die Kinderzimmer bevölkern.

Weniger knuffig als die pelzigen Spielgefährten gestaltet sich das abwechslungsreiche Soundbild der zehn Songs: dissonanter Garage Rock (“On The Prowl”) und Cheatahs–Shoegaze (“I Need An Amp And A Synth”) treffen auf eine düstere LoFi-Klangkulisse (“Battery”), um mit “Youth Lagoon” zum Kopfsprung (ohne Bauchlandung) in den ewigen Jungbrunnen anzusetzen, während im Hintergrund die Gitarren vor übersteuerter Verzerrung knarzen und das Schlagzeug sich schon mal in Stellung bringt.

Zeitgleich verwebt Donat in perfekter Handarbeit den Erfahrungsschatz seiner Töchter und bastelt sich daraus eine Collage aus träumerischen Alltagsbeobachtungen (“Diamond Dolphins”) und feinem Trommelregen (“Witches Lab”), wie er auch in den ersten Sekunden von Japanthers “First Of All” auf einen niedergeht. So akzentuiert und spielerisch, dass man mit heller Freude zuschaut, wenn die Töne wie ein Puzzle aus 1.000 Teilen und mehrstimmigem Gesang zusammenfügt werden. Selbst wenn in “Vote For Me” am Ende das rote Flauschmonster aus der Muppet Show das beste Wahlergebnis einfährt: als Sieger gehen Fir Cone Children mit ihrem zehnten Studioalbum vom Platz.

Das steckt drin: Cheatahs, Japanther, My Bloody Valentine