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    Firewater
    The Ponzi Scheme

    VÖ: 02.10.2000 | Label: Jet Set/Cargo
    11 / 12
    Firewater - The Ponzi Scheme

    Ihr zweites Album haben Firewater, die Band von Ex-Cop Shoot Cop-Frontmann Tod A., zu einem rundum gelungenen Kunstwerk geformt.

    Das fängt an bei der Aufmachung (die CD-Version kommt in gediegener Metallhülle, die sehr lesenswerten Texte gibt’s komplett im Booklet) und hört bei der feinen Musik noch lange nicht auf. Duane Denison (Ex-Jesus Lizard) und Soul Coughing-Groovemonster Yuval Gabay (hat immerhin noch einen Gastauftritt) hatten leider keine Zeit mehr für Firewater, aber auch das neue Personal leistete höchst inspirierte Arbeit, die übrigens bereits vor mehr als zwei Jahren abgeschlossen wurde. Bevor bald der dritte Streich über den Major ‘Universal’ zu uns kommt (zwei neue Songs sind bereits unter www.fireH2O.com abrufbar), erfreuen wir uns noch an diesem Manifest, das als virtueller Soundtrack zu einem Film über Charles Ponzi konzipiert ist. Die zwölf Songs erhalten ihre unverwechselbare Note durch Tods raue Stimme, die hier noch viel mehr Freiraum hat, weil sie im Gegensatz zu CSC-Zeiten nie gegen Lärmwände anschreien muss. Der Sound ist unverzerrt, aber nicht clean im Sinne von klinisch. Schließlich ist diese Musik in heißen, staubigen Gegenden zu Hause. Vielmehr wird hier mit traditionellen Mitteln – zur klassischen Rock-Instrumentierung gesellen sich zuweilen Keys, Cello, Orgel, Klavier, Sax und anderes Gebläse sowie ein Akkordeon – eine beeindruckend dichte, niemals überladene Atmosphäre erzeugt, die an Nick Cave, die Doors oder Tom Waits erinnert. Lachende Melancholie, positiver Fatalismus, Betäubung ohne schlechtes Gewissen – „The Ponzi Scheme“ hat viele verführerische Gesichter. Und wie schon auf dem Debütalbum, das auf dem Cover eine Jesusfigur zeigt und mit „Get Off The Cross (We Need The Wood For The Fire)“ betitelt ist, kommt auch hier Tods Neigung zur Provokation nicht zu kurz. So steht auf dem Rand der Blechbox als Quasi-Untertitel: „Going down like a pederast in a girl’s school…“

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