In Anlehnung an den Titel des Live-Albums “Decade Of Aggression” der Thrash-Metal-Veteranen Slayer zelebrieren Fister mit Decade Of Depression zehn Jahre düsteren Sludge direkt aus der Unterwelt – und wie ginge das besser als mit dem Soundtrack eines Horrorfilms? Ihr betont schleppendes Instrumental passt perfekt zu Fabio Frizzis Titelsong zum Splatterfilm City Of The Living Dead. Auch in die Soundstrukturen des Metallica
-Klassikers “For Whom The Bell Tolls” fügt sich Fisters düstere Spielart äußerst gut ein. So wirkt das Intro durch die tief gestimmten Gitarren in Kombination mit den obligatorischen Kirchenglocken besonders finster, während der gutturale Gesang im Vergleich zu James Hetfields eher klaren Stimme sehr drückend klingt. Etwas schwieriger wird es dagegen, wenn sich das Trio an Danzig versucht: Zwar lässt das Instrumental ihrer Version von “How The Gods Kill” kaum zu wünschen übrig, an Glenn Danzigs fast gehauchten Gänsehaut-Gesang kommen sie allerdings nicht heran. Besser gelungen ist da die Interpretation der Thrash-Metal-Walze “Mandatory Suicide”, in der das schnelle Slayer-Geschredder einem zähen Doom-Geschwader weicht und dem Song somit einen noch brutaleren Sound verleiht. Als kleines Extra findet sich auf dem Jubiläumsalbum zudem eine Neuaufnahme von Fisters “The Failure”, das ursprünglich auf einer gemeinsamen Split-EP mit den Genre-Kollegen Dopethrone erscheinen sollte, es dann aber doch nicht auf die Platte geschafft hatte.