Eine echte Überraschung. Five Deez liefern das Album ab, das Guru mit seiner Jazzmatazz-Crew wohl nicht mehr machen wird. So jazzy, soulful und schlau kann HipHop sein.
“Koolmotor”. Ein super Titel. Und vor allem so passend. Denn diese Platte ist endlos cool, und Motor hat sie auch. Einen eigenwillig, aber völlig unbeirrbar dahin rollenden Achtzylinder, so wie in einem 72er Chevy vielleicht. Meist hält er sich im Hintergrund, der Motor, dieses Biest an unwiderstehlicher Eleganz, rollt präzise dahin, drängt sich nicht auf, ist einfach nur da. Aber dann und wann lässt er dich seine Kraft spüren. Eine Kraft, die unter die Haut geht. Die, der Leser wird`s gemerkt haben, sehr schwer in Worte zu fassen ist. Versuchen wir es mit Fakten: Die Five Deez sind eigentlich nur vier, alle schon länger aktiv, aber bis auf das instrumentale Solo-Album ihres Sound-Kopfs Fat Jon bislang nicht weiter aufgefallen. Und nun bauen sie aus einem Nichts an Veröffentlichungs-Erfahrung heraus ein Album, das dermaßen viel Tiefe hat, dass es einem die Sprache verschlägt. Man hört es mit jedem Ton: Sie alle kommen aus dem Jazz, leben aber im HipHop. Sie verbinden beides, spielen damit herum und agieren dabei dermaßen kreativ und begeisternd, dass man sich wieder mal fragt, warum HipHopper so selten mutig sind. Five Deez sind es, immer anders, immer genau das Richtige tuend. Sie haben zugehört bei den Guten, bei The Roots, A Tribe Called Quest, Mark The 45 King oder Gang Starr, sich deren Vibe zu Herzen und den Sound als Grundlage genommen. Und nun lassen sie die Dinge fließen. Von instrumental bis extrem Vokal-lastig, von dunkel, straight, verspielt, verschoben und verschroben bis hin zum zarten House-Kostüm – alles geht. In einer Perfektion, die dankbar macht.