Five Horse Johnson
The Taking Of Blackheart
Text: Jan Schwarzkamp
Eric Oblander könnte man von den Touren von Clutch kennen. Er ist der Typ, der die Tour managt, während der Konzerte am Bühnenrand steht und auf Zuruf zum Mundharmonika-Solo eilt. Seit Mitte der 90er hat er auch eine eigene Band: Five Horse Johnson. Hier singt er und spielt selbstverständlich die Harmonika. “The Mystery Spot”, das letzte Album der Band, ist jetzt aber auch schon sieben Jahre alt. Doch man darf Oblander nicht drängen. Immerhin hat er vor zehn Jahren einen schweren Schlaganfall überlebt und ist vor drei Jahren Vater geworden. All das hat den Kurs von Five Horse Johnson nicht verändert. Auch das siebte Album der Band besticht mit heavy BluesnBoogie, getunkt in Southern Rock und mit einem immerzu wippenden, galoppierenden Groove. Das ist nichts, was man von der Band nicht schon kennen würde. So überraschungsarm wie ein neues Album von Molly Hatchet oder Lynyrd Skynyrd – aber dann doch wieder besser als die. Für Abwechslung sorgt Cheap Tricks Robin Zander, der das Mikrofon im angefunkten “Youre My Girl” übernimmt. Das ist äußerst solide Genre-Kost mit all den nötigen Zutaten wie Slide-Gitarren und eben Mundharmonika. Vielleicht zu uncool, um neue Proto-Metal-Fans glücklich zu machen und nicht fuzzy genug, um die Stoner zufriedenzustellen. Dafür sind Five Horse Johnson besser als die öden Altherren-Blueser, die es in Texas in jeder Kneipe gibt. Denn wie man Spielspaß in Songs umwandelt, das zeigt auch “The Taking Of Blackheart” wieder routiniert.