The Flaming Lips
American Head
Text: Christian Steinbrink
Hin und wieder sprang dabei brauchbare Kunst heraus, nie aber brauchbare Popsongs. Das ändert sich mit dem 16. Album “American Head” schlagartig. Der Grund dafür liegt nicht etwa in einem wiedererstarkten Pop-Interesse Coynes, sondern in einem romantischen Was-wäre-wenn-Gedankenspiel, bei dem der junge Tom Petty und Coynes Brüder zentrale Rollen spielen und das allein schon den Kauf der LP rechtfertigt. Und da diese Geschichte aus der Sicht der Flaming Lips nur in Popsongs erzählt werden konnte, enthält “American Head” eben – zumindest mehrheitlich – richtige Songs. Für ihre Albumidee hat sich die Band an ihre Fähigkeit erinnert, leicht kauzig, aber konsequent dezent um wahrhaft fantastische Storys herum zu arrangieren. Eindeutig wie lange nicht mehr stehen Coynes Texte im Mittelpunkt der Lieder, die dadurch nicht nur eingängiger, sondern sinnlich und zeitlos schön geraten sind. Auch wenn sie natürlich oft von psychedelischen Trips getriggert werden, haben manche sogar das Zeug zu einem neuen Hit à la “She Don’t Use Jelly”. Jedoch sollte niemand davon ausgehen, dass mit diesem Album das gesetzte Alterswerk der Flaming Lips beginnt. Denn die psychedelisch getriebene Kreativität dieser Band wird auch nach dem 37. Jahr ihrer Existenz völlig unvorhersehbar sein.
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