Mit ihrem mit Garage- und Noise-Elementen angereicherten Post-Punk spielen Flat Worms in gewisser Weise den Sound der Stunde. Dass sie trotzdem aus der aktuellen Masse an vergleichbaren Bands herausstechen hat einen einfachen Grund: Sie machen es verdammt gut. Für die Produktion seines zweiten Albums hat das Trio aus Los Angeles in Steve Albinis Electric Audio Studio eingecheckt, wo sie “Antarctica” gemeinsam mit Albini und Ty Segall aufgenommen haben. Viel bessere Umstände hätten sich wohl nicht finden lassen: Bei aller Melodiosität ist Antarctica wunderbar unperfekt abgemischt. Es dröhnt, es scheppert, und die elf Songs kulminieren immer wieder in mitunter psychedelischen Noise-Ausbrüchen. Besser als im Solo von The Mine etwa lassen sich Krach und Pop kaum verbinden. Textlich setzen sich Flat Worms sowohl metaphorisch als auch ganz real mit der Beobachtung alltäglicher und existenzieller Absurditäten auseinander. Zeilen wie “I’m like a piece of the puzzle/ That’s lost in the living room” oder “My dog is smiling as I drive her to the park/ We sit together in my kitchen after dark/ I ask questions/ She just barks” werden von Sänger und Gitarrist Will Ivy zuweilen fast gelangweilt vorgetragen. Zusammen mit der Musik erzeugt Antarctica dadurch einen zwischen Lethargie und Aggression mäandernden Sound, der Freunde von 80er- und 90er-Indierock schlichtweg niederknien lässt.