Die Welt ist am Arsch, die Menschen entfremden sich immer mehr voneinander – die kanadische Band und ihr Kopf Chris Cresswell sind darüber stinksauer und entsprechend wütend klingt auch ihr Quasi-Comeback-Album. Songs wie der giftige Opener “Performative Hours” oder “Oath” sind der beste Beweis dafür. In “Heirloom” legt sich die Band mit vorherigen Generationen an, die die Erde über die Jahre heruntergewirtschaftet haben – was die künftigen wiederum auszubaden haben. Also fragt der Sänger: “Don’t you feel like you’ve been cheated”. Wütender und doch hochmelodischer Punkrock dominiert “New Ruin”. Grundsätzlich brodelt es auf dem sechsten Album der Band gewaltig in Cresswells Kehle, er kratzt und beißt in den besten Momenten nur so um sich und brüllt sich den Ärger von der Seele. Drumherum spielen The Flatliners äußerst dynamische, toll arrangierte Songs wie etwa “Recoil”, das in den Strophen zurückgelehnt klingt, nur um dann im Refrain zu explodieren. Songs wie “Rat King”, “Big Strum” oder “Top Left Door” klingen im Vergleich dazu sommerlich und nehmen ein wenig Druck von der Platte, lockern sie aber auch passend auf. Dennoch: So angriffslustig und tobend hat man die Flatliners seit “Dead Language” (2013) nicht mehr gehört – und dieser neu entfachte Zorn steht ihnen unheimlich gut.
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