Grandios waren sie schon ganz am Anfang. Bislang brauchte man für diese Erkenntnis entweder einen illegalen Download-Link oder eines der sehr gesuchten 50 Exemplare ihres Demos, das Fleet Foxes 2006 auf den ersten Konzerten in Seattle und Umgebung verteilt hatten: eine selbstgebrannte CD mit einem halben Dutzend Stücke, die bereits bemerkenswert vollendet klangen. Fleet Foxes – obgleich noch stärker im klassischen Indie amerikanischer Schule verhaftet – gibt mehr als einen ersten Eindruck vom sakral-majestätischen Folkrock der Band. Der strahlte dann am stärksten zwei Jahre später auf der “Sun Giant”-EP samt ihres Supersongs “Mykonos” sowie dem ebenfalls 2008 veröffentlichten Debütalbum – beide überdies mit grandiosen Artworks veredelt. Heute weiß man: Der Weg nach dem zweiten Album “Helplessness Blues” (2011) führte keineswegs in die Leere, es hatte nur zwischendurch so ausgesehen. Nach Studium und kreativen Sabbatjahren reanimierte Pecknold die Band und führte sie 2017 mit “Crack-Up” zum gelungenen Comeback. Trotzdem sucht die Frühphase von Fleet Foxes ihresgleichen, weshalb auch die Aufbereitung in dieser Form Berechtigung hat: Von den vier CDs (auf Vinyl eine LP plus drei 10-Inches) entfallen jeweils eine auf das Demotape, die “Sun Giant”-EP und das Debütalbum, ehe sich die vierte den damaligen B-Seiten und so manchem verhuscht-virtuosen Song-Rohrentwurf widmet. Ein liebevoll aufgemachtes 32-Seiten-Booklet nebst Repliken von Pecknolds Textblättern runden das Bild ab.
weitere Platten
A Very Lonely Solstice (Live)
VÖ: 10.12.2021
Shore
VÖ: 22.09.2020
Crack-Up
VÖ: 16.06.2017
Helplessness Blues
VÖ: 29.04.2011
Fleet Foxes
VÖ: 08.08.2008