Florence Besch
Gathering Hearts
Aber was heißt schon belehrt? Überzeugt und begeistert passt besser: Nur ein Jahr nach ihrem Debütalbum und einer vorausgegangenen EP präsentiert die Wahl-Düsseldorferin Florence Besch einen dunkelrot leuchtenden Strauß aus zehn umwerfend guten Songs, mit denen sie garantiert viele Likes sammeln wird.
Die Mischung aus 90er-inspiriertem Shoegaze, Dreampop und kraftvollem Grunge funktioniert perfekt, Beschs Stimme erreicht höchste Höhen, kann aber auch ordentlich zubeißen, wenn es passt. Songs wie der Opener “Nightsong”, “Hibernation” oder das punkige “No Compromise” sind Hits, die sich sofort festsetzen – Besch hat ein sicheres Händchen für große Melodien, die sich zum Mitsingen und Moshen gleichermaßen eignen.
Bestimmende Themen von “Gathering Hearts” sind Liebe und Selbstbestimmung: So erinnert das wavig angehauchte “Love Me Truly” daran, dass man sich nicht mit Eventualitäten ablenken, sondern das Hier und Jetzt wertschätzen sollte, “Eternal Life” dagegen transzendiert die Liebe ins Sphärische. Mit dem intensiven Schlussstück “Cracks” plädiert Florence für einen fairen Umgang mit sich selbst, und dass man die Erwartungen anderer in den Wind schießen sollte. Die Erwartungen an dieses Album haben sich jedoch glatt übererfüllt.
Das steckt drin: Stella Donnelly, Mount Jacinto, Soccer Mommy