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    Flying Colors
    Flying Colors

    VÖ: 23.03.2012 | Label: Mascot/Rough Trade
    Text:
    5 / 12
    Flying Colors - Flying Colors

    Achtung, Prog-Supergroup! Und zwar eine von der Sorte, für die als verkaufsfördernde Maßnahme gilt, dass man ihre Mitglieder penibel auf dem Cover listet. Des einen feuchter Traum ist des anderen Hass auf den ersten Blick.

    Im Grunde ist mit der Nennung aller Protagonisten das Ergebnis greifbar. Ein Ergebnis, von dem selbst Mr. Dream Theater und Drummer Mike Portnoy sagt, es enthalte “die Elemente, die man von jedem von uns erwarten würde”. Deep Purple– und Kansas-Stand-In Steve Morse an der Gitarre brachte den Dixie Dregs-Bassisten Dave Larue mit, Spock’s Beard-Gründer Neal Morse tat das seine, alleine für den Leadgesang wurde mit Casey McPherson das „Experiment“ gewagt, einen Billboard-Charts-erprobten Sänger zu verpflichten. Das musikalische Resultat als ambitioniert zu bezeichnen, wäre eine Frechheit. Hier wird auf kleiner Flamme ein Kessel Buntes aufgewärmt. Ein wenig Hardrock, eine Menge falsch verstandener Weißbrot-Soul à la Huey Lewis und die nötige Portion “New Prog”, um angestammte Fans nicht gar so arg vor den Kopf zu stoßen. Alles, was einem an der Discografie der assoziierten Bands kitschig, pathetisch oder zahm vorkommen kann, findet hier sein Zitat. Irgendwie klingt das gesamte Album wie mitten in den 80ern aus der Zeit gefallen. Gar nicht mal vom Sound, sondern von der Art des Musizierens her. Hier geht es noch um Handwerk, könnte man wohlwollend sagen. Man müsste aber hinzufügen, dass es vielmehr nur um Handwerk geht. Darüber werden Songs verschüttet, um Klischees zu bedienen, Ideen gehen im zigsten Solopart verlustig, und schließlich wird der Rest an Identität durch einen sinnfreien Stilmix auf dem Altar der Gefälligkeit geopfert. Schade. Vorhersehbar schade.