Sein Mix aus HipHop, Jazz und Electronica fasziniert zwei Alben nach Los Angeles noch immer wie am ersten Tag. Dabei macht “Until The Quiet Comes” gar nichts entscheidend neues. “Cosmogramma” war noch ein großer Schritt in eine wunderschöne, weit entfernte Ecke eines neuen Universums. Sein Nachfolger hingegen fühlt sich mehr wie ein Update an. Und darüber möchte man sich gar nicht beklagen. Erneut verführt Flying Lotus einen zum Übergang in traumähnliche Zustände, in denen man im Sekundentakt verglühenden Sternen, klobigen Sternenkreuzern oder bunten Astralnebeln begegnet. Die Welt ist die gleiche, Überraschungen warten aber weiterhin hinter jeder Ecke in Form von drückenden Bassläufen und feinfühlig programmierten Arrangements. Aber auch alte Bekannte warten in den wenigen sicheren Häfen, mit denen “Until The Quiet Comes” aufwartet. In einer Bar voll faszinierender Gestalten warten Niki Randa und Laura Darlington auf Ellison und seine blinden Passagiere, in der nächsten der virtuose Thundercat und der “Electric Candyman” Thom Yorke. Und auf dem Höhepunkt der interplanetaren Reise trifft man auch noch die Königin – ach was, die Halbgöttin – dieser Welt: Erykah Badu. Auch sie hat den Weg in die Lotus-Traumwelt gefunden. Und sie lädt uns alle ein, ihr zu folgen. Die einzige Gefahr: Diese Welt verdreht einem unwiderruflich den Kopf. Eine Rückkehr zur Normalität? Ungewiss. Aber ohnehin stellt sich folgende Frage: Welchen Sinn macht ein Zurück, wenn Flying Lotus doch so geschmackvoll und elegant mit Tönen und Klängen jongliert wie niemand sonst?
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