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    Found
    Factorycraft

    VÖ: 18.03.2011 | Label: Chemikal Underground/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Found - Factorycraft

    Erstärken durch Reduktion. Verknüpfen von Fundstücken. Neue Wellen durch Überreste von vorhergehenden. Lautstärke. Schottische Schnauze. Beat aus dem Drumcomputer. Und wo ist der Song?

    Vieles, was Found auf “Factorycraft” aus Fragmenten zu einer neuen Summe zusammenfügen, ist schwer als Ganzes zu beschreiben. Vier Typen, die sich auf der Art School kennengelernt haben – diese Story stand auch mal am Anfang von Radiohead oder Blur. Im Fall von Found waren weitere Stationen improvisierte Musik als Performance, die Beschallung von Kunstausstellungen als Found Collective (inklusive eines BAFTA-Awards für ihre Klanginstallation “Cybraphone”) und schließlich das Freischwimmen als eigenständige Band im Chemikal-Underground-Universum. Dabei gibt einem “Factorycraft” jedoch gehörige Hausaufgaben, wenn es darum geht, sie musikalisch zu erfassen. Sie mäandern zwischen Garage, Experiment und synthetischer Psychedelik hin und her, klingen in jeder Ecke zuhause und machen es einem doch so schwer, sich irgendwo niederzulassen. Vielleicht wollen sie zu viel auf einmal, dabei beteuern sie, ihre Ideen schon größtmöglich fokussiert zu haben. Der Verlauf von “Factorycraft” nimmt trotzdem keine Gefangenen, schmeißt einen von Soundgebilden wie bei Gravenhurst in Richtung Unkle, dann wieder kopfüber in Melodiebögen, die den Kooks oder zumindest den Strokes gut zu Gesicht stehen würden. Über allem schwebt die süße Anarchie der jungen Wire und von Iggy Pop, wenn der mit 17 auf Pilzen hängengeblieben wäre. Alles zusammen ist berauschend und fordernd, zickig und fesselnd, vielleicht einen Tick überambitioniert aber als Debüt ein Füllhorn der Möglichkeiten.