Foundation
When The Smoke Clears

Eine vielleicht simple rhetorische Frage, weil schon zig Mal gehört; aber mal ehrlich, schieben wir die nächste gleich hinterher: Hat Hardcore jemals höhere Ansprüche an sich selbst gestellt? Eben. Auch Foundation aus Atlanta suhlen sich mit Stolz in ihrer selbsterschaffenen Primitivität. When The Smoke Clears, artgerecht in zehn Titeln und 25 Minuten abgepackt, ist laut, ist schnell, macht Spaß. Und nur darum geht es: um Authentizität, darum, das Gefühl haben zu können, die Band da meine es ernst. Diesbezüglich überzeugen Foundation mit ihrem Debüt, erinnern aber an keiner Stelle an die eigentliche Hardcore-Blütezeit der 80er. Im Gegenteil wird ihnen manch einer gar diese Genrezuweisung absprechen. Denn: So richtig schrammelt auf dem Album nichts, mit metalschweren, fast schon konzeptionellen Gitarrenriffs meinen es Foundation doch etwas ernster mit der Musikalität. Diese Schiene fahren sie aber gut, es knallt, und insgesamt bewegt sich When The Smoke Clears eindeutig in der etwas brutaleren Gegend, ohne dabei abzustumpfen. Was die Sympathie für die Band zwischenzeitlich schmälert, ist die prahlerische Neigung, die immer mal wieder durchblickt. Es ist nicht zu leugnen, dass die Vorstellung naheliegt, hinter dem Sänger verberge sich jemand, der sich selbst ziemlich gern hat und nur der Demonstration seiner vermeintlichen Männlichkeit wegen auf den Putz haut. Glücklicherweise halten sich diese Anflüge doch in Grenzen, womit When The Smoke Clears ein gelungenes Debüt darstellt, dessen Schöpfer man keinesfalls aus dem Auge verlieren sollte.