Ja, was waren wir alle froh, als Jimmy Eat World dank “Clarity” in das
Bewusstsein der breiten Masse schossen und damit wieder ehrliche,
authentische, melodieverliebte Rockmusik auf der Landkarte des
Mainstreams verankert wurde. Inzwischen sind wir alle nicht mehr so froh
– denn niemand konnte ahnen, was das auslöst. Dutzende von Bands, die
eine ganze Karriere darauf gründen, die Vorreiter lieb zu haben,
nachzuäffen, möglichst identisch zu kopieren. Dabei wollen wir gerne
annehmen, dass das nicht die eigentliche Intention von Four Square ist,
aber es ist das Ergebnis. Putzige Melodien, ordentlicher, aber nicht zu
rüpelhafter Schmackes im Arrangement, kurze, prägnante, auf den Punkt
komponierte Songs, ein bisschen Nachdenklichkeit im Zweikampf mit
vorsichtig Hoffendem. Alles schön, alles klar, alles supi. Und nun? Wer
soll das kaufen? Wer braucht das auch noch? Wer hat noch nicht genug?
All jene, die jetzt “Ich!” rufen: Bitte hier. Viel falsch machen könnt
ihr mit diesem knackigen Emopop-Liebgehabe nicht. Allen anderen sei
Neumayers Abschlusssatz des Reviews zur letzten Platte angedient: “Für
Genre-Alleshabenmüsser – wenn es das gibt…”
weitere Platten
Three Chords... One Capo
VÖ: 30.06.2003