Frank Black And The Catholics
Devil's Workshop
Text: Tino Hanekamp
Ist das jetzt eine ironische Verbeugung oder einfach nur Zufall, dass “Black Letter Days” mit einem Cover von Tom Waits‘ “Black Rider” beginnt und endet? Immerhin hat der olle Onkel Tom jüngst auch mal eben zwei frische Werke unter der Tür durchgeschoben. Die waren jedoch beide ziemlich gleichwertig, wohingegen der dicke Frank uns hier einen recht formidablen und einen übel mediokren Tonträger liefert. “Black Letter Days” ist der gute: 18 mitunter detailreich arrangierte Lieder, die den Wüstenstaub des ungeschliffenen letztjährigen “Dog In The Sand” atmen, in guten Momenten (“End Of Miles”) besser sind, in schlechten (“1826”) ähnlich unaufregend dahin zuckeln. Kann man aber gut hören, gerne auch beim Autofahren oder Grillen. Auf “Devil’s Workshop” gibt es dann elf Stücke, die alle klingen, als seien sie mal eben besoffen mit ein paar Kumpels in einer Trucker-Kneipe eingespielt worden. Das ist nicht mehr als betulicher Altherren-Rock im Karohemd, oft unerträglich langweilig und nur absoluten Hardcore-Fans zu empfehlen. Aber die kaufen ja ohnehin alles. Und das nur, weil Black Francis mit den Pixies mal Musikgeschichte schrieb. Von den alten Großtaten zehrt er noch immer. Und ohne seine Vergangenheit würde Black komplett untergehen im monatlichen Schwall der Neuerscheinungen.
weitere Platten
Show Me Your Tears
VÖ: 09.09.2003
Black Letter Days
VÖ: 20.08.2002
Dog In The Sand
VÖ: 29.01.2001
Sunday Sunny Mill Valley Groove Day
VÖ: 07.02.2000
Pistolero
VÖ: 09.03.1999
Frank Black And The Catholics
VÖ: 09.09.1998