Frank Carter & The Rattlesnakes
Sticky
Text: Florian Zandt
Dabei ist Fortschritt und damit einhergehend Entwicklung generell nicht verkehrt. So anders wie der ehemals Gift und Galle spuckende und jetzt eher seidig-sanft trällernde Carter sein Bandprojekt auf “Sticky” ausrichtet, muss man sich aber fragen, ob der Name überhaupt noch zum Sound passt. Gefälliger, radiofreundlicher Rock mit leichter Synthie-Untermalung wie in “Cobra Queen”, die Primal-Scream-Saxofone von “Rat Race” oder das zu einem kaputten Beat gesampelte Hundegebell (!) aus “Take It To The Brink” lassen jedenfalls viele Fragezeichen aufpoppen. Selbst die hervorragende Gästeauswahl – unter anderem Post-Punk-Wüterich Joe Talbot von Idles und Primal-Scream-Chef Bobby Gillespie – kann die wirre Karussellfahrt nicht abbremsen. Die wenigen Highlights stechen dafür umso deutlicher heraus. “Go Get A Tattoo” etwa, das mit seinem Stakkato-Beat und dem exzellenten Feature von Lynks nach The Streets mit Fuzz-Gitarre klingt und im Vergleich zur restlichen Platte einem roten Faden folgt. Vielleicht ist “Sticky” aber auch nur ein weiterer Schritt der kreativen Neuerfindung Carters, nachdem er bissigen Hardcore und schwülstigen Alternative Rock satt zu haben scheint. Und manchmal muss man eben ein bisschen stolpern, bevor man auf den richtigen Weg komm
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