Frankie And The Witch Fingers
Data Doom
2019 erfinden sich Frankie And The Witch Fingers mit “ZAM” neu. Von der fuzzigen Garage-Band hin zu ernstzunehmenden Thronanwärtern in jener Nische, in der John Dwyer mit den Osees König und Ty Segall der Kaiser ist. Oder umgekehrt. Ein Jahr später unterstreicht “Monsters Eating People Eating Monsters” jedenfalls den Anspruch von Frankie And The Witch Fingers. “Data Doom” untermauert ihn.
Verpackt in ein SciFi-Alien-Artwork werden Gegenwart und Zukunft düster skizziert. Songtitel wie “Futurephobic”, “Doom Boom”, “Electricide” und “Political Cannibalism” sprechen Bände. Die atemlose Tour de Force beginnt mit “Empire”, das nach 46 Sekunden aufdreht und danach sieben Minuten lang fuzzige Riffs übereinanderschichtet und mit Saxofon andickt.
Dylan Sizemore mag als Textautor, Sänger und Gitarrist zwar Kopf der Band sein, so ist es doch Josh Menashe, der via Moog und Saxofon, Shakern und Mellotron Akzente setzt. Diese Akzente sind immer wieder überraschend funky. Nicht nur in “Empire”, auch in “Burn Me Down”, bevor das gegen Ende irre heavy wird. Ebenso in “Syster System”, das mit seinen spacigen Effekten wie ein Garage-Rock-Update von Funkadelic beziehungsweise Parliament klingt. Das gilt auch für das irre Wah-Wah-Stakkato von “Weird Dog”. Da tut es gut, wenn “Doom Boom” und “Political Cannibalism” mal ein wenig den Fuß vom Gas nehmen.
Das steckt drin: Hooveriii, Osees, Slift
weitere Platten
Monsters Eating People Eating Monsters...
VÖ: 02.10.2020
ZAM
VÖ: 01.03.2019